Oh, Roberto!
Die Überschrift dieses Eintrags wäre als Anrede in diversen Situationen denkbar, etwa von einer schnalzenden Zunge begleitet an den Koch der Lieblingstrattoria gerichtet oder mit flehenden Händen gen Himmel, nach einem verschossenen Elfmeter im Finale der Fußball-WM. Hier nun soll jedoch eine andere Variante im Zentrum stehen: die stirnrunzelnd den BILD-Schreiberling belächelnde.
Ganz in der Tradition des Hauses Springer, Namen in die denkbar originellsten Wortspiele zu verwandeln (unvergessen der Herr Mehrdorn von der Deutschen Bahn), handelte nämlich Roberto Lamprecht, dessen Artikel über den brasilianischen Fußballspieler Gilberto jüngst auf der Online-Spielwiese von Deutschlands schäbigstem Boulevard zu bestaunen war. Der Kicker von der Copacabana der bis vor kurzem mit seinem Arbeitgeber, dem Berliner Fußballclub Hertha BSC, um einen neuen Vertrag feilschte, wurde von Herrn Lamprecht deshalb kurzerhand in "Gierberto" umbenannt.
Scheinbar fand Herr Lamprecht nun seinen Namensverdreher derart lustig, dass er ernsthafte Bedenken hatte, seine Schöpfung könne verloren gehen innerhalb der wirren Auflistung von Brutto- und Nettosummen, welche summa summarum das Salär des Samba-Bolzers ergeben sollen, und hatte aus diesem Grund ganz tief in die stilistische Trickkiste gegriffen: die Gier in "Gierberto" hat er nämlich extra in großen Lettern hervorgehoben. Ganz schön clever, eine wahre Leuchte, der LAMPENrecht (na, na, wer hat's kapiert?).
Der Fairness halber muss erwähnt werden, dass RobertOH! (hihihi, noch so ein Kracher!) nicht alleine für den Artikel verantwortlich ist - ein gewisser Henning Feindt scheint ebenfalls seiner Finger im Spiel gehabt zu haben. Warum jedoch ür einen Textbeitrag dieser Länge und Güteklasse gleich zwei Autoren entlohnt wurden, bleibt aber Springers Verlagsgeheimnis.