Peace, Al
Zwar hätte bereits die Tatsache, dass ein gewisser Doktor aus der Pfalz ebenfalls für den Friedensnobelpreis nominiert war, ausgereicht um die Entscheidung zugunsten des ehemaligen US-Vizes zu rechtfertigen; offiziell jedoch konnte das so natürlich niemand formulieren. Deshalb wurde Al Gore nun eben für sein Umweltschutzengagement ausgezeichnet - aber auch dies nicht zu Unrecht, denn das Apple-Aufsichtsratsmitglied hat geschafft, was John Muir und Ralph Nader nicht einmal gemeinsam bewerkstelligen hätten, nämlich ein Umweltbewusstsein in den Vereinigten Staaten zu wecken.
Al Gore hat den Klimawandel zwar nicht entdeckt, aber den richtigen, den amerikanischen Weg eingeschlagen, ihn seinen Landsleuten näher zu bringen: den Weg über die Showbühne. Nicht durch seine zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen, sondern durch das Aussprechen einer unbequemen Wahrheit, für welches er ihm im letzten Jahr sogar mit einem Oscar belohnt wurde, hat er der restlichen Welt vorgemacht, wie sich sogar das Land der ungebremsten Emissionen für dieses Thema sensibilisieren lässt. In Europa scheint man dies verstanden zu haben, denn die Auszeichnung des norwegischen Dynamitfabrikanten ist nicht nur eine Ehrung von Gores Arbeit, sondern setzt diese sinngemäß fort: Die Amerikaner sind mittlerweile nicht nur stolz auf ihren Friedensnobelpreisträger, sie haben auch mitbekommen, warum er es geworden ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen