Montag, 25. Juni 2007

Aspirin statt Frolic

Aus dem Greenpeace Magazin 4.07:

"2.412.678 Versuchstiere starben 2005 in deutschen Labors. Das ist ein erneuter Anstieg um 6,5 Prozent."

Die Tatsache, dass es scheinbar nach wie vor nicht ohne Tierversuche geht, dabei zweieinhalb Millionen Lebewesen den Tod finden, also zweieinhalb Millionen Mal der makabere Tauschhandel fremdes gegen eigenes Leben vollzogen wird, ist schon schlimm genug. Weitaus erschreckender ist jedoch diese Zunahme um sechseinhalb Prozent, denn obwohl Tierversuche seit Jahrzehnten in stetig wachsender Kritik stehen, erfreut sich der kostengünstige animalische Rohstoff dabei auch noch eines zunehmenden Verbrauchs.
Wenn die Forschung nun schon nicht dazu in der Lage ist, alternative Experimente durchzuführen, ist es dann nicht wenigstens möglich, immerhin etwas sorgsamer mit dem zum Wohle der Menschheit geopferten tierischen Leben umzugehen? Wie effizient ist die Forschung überhaupt, wenn sie Leben wie etwa billigen Sprit aus der luxemburgischen Tankoase verheizt?
Forschung ist, wie die forschenden Pharma-Unternehmen gerne in ihren Fernsehwerbespots erzählen, die beste Medizin. Aber wer führt diese Versuche durch, denen immer mehr Lebewesen zum Opfer fallen müssen? Überforderte Praktikanten oder Ein-Euro-Jobber?

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wo fängt bei deiner Zählung die Tierwelt an, wo hört sie auf? Sind in den 2,5 Millionen auch die Horden von Drosophila Fliegen enthalten die tagtäglich ihr Leben im Dienste der Erbforschung aushauchen? Käfer, Würmer, Spinnen, Zecken? Oder handelt es sich gar um 2,5 Millionen Wirbeltiere, treu dreinblickender Kaninchen, Äffchen und Hündchen?
Und zählt der enorme Schimmelpilz dem ich neulich in meiner Küche den Garaus machte auf in diese Statistik? Immerhin hat das Biest nach mir geschnappt!

Jean-Paul Téddôt hat gesagt…

Nun, ich habe den Satz so zitiert wie er in der Printausgabe steht, eine genaue Aufschlüsselung stand keine dabei. Ich denke aber, dass wenn man die von Dir aufgeführten Insekten hinzurechnet eine weitaus größere Zahl herauskommen dürfte beziehungsweise es wohl nicht zu knapp bemessen ist, von zum Beispiel allein zwei Millionen Laborratten oder den für diese Zwecke üblichen weißen Mäusen auszugehen - es könnten dann im Endeffekt tatsächlich zweieinhalb Millionen suuupersüüüßer Wirbelchen sein. Was mir, wie im Beitrag hoffentlich ersichtlich war, eben eher zu denken gegeben hat, war der Anstieg an eingesetzten Versuchstieren.
Dein Schimmelpilzproblem betreffend muss ich sagen, dass das natürlich eine nicht minder schlimme Angelegenheit ist - aus eigener Erfahrung habe ich den Eindruck gewonnen, dass diese seltsamen weder pflanzlichen noch tierischen Zeitgenossen ihre Versuche eher an uns durchführen. Üble Sache.