Als ob die Welt nicht schon ausreichend mit Problemen gesegnet wäre, schwelt in Polen derzeit eine Diskussion um die sexuelle Orientierung der Teletubbies, jener bunten Kugelwesen, die eigens dazu geschaffen wurden, die sprachliche Entwicklung von Kleinkindern mittels Botschaften wie "Bu-Bu" und "Bo-Bo" zu beschleunigen.
Richtig gelesen, die sexuelle Orientierung der Teletubbies. Wer also wie ich nun bislang dachte, diese Kreaturen seien geschlechtslos, höchstenfalls asexuell, der irrt, denn scheinbar handelt es sich bei Taka-Tuka, Strulli oder wie immer er auch heißen mag - gemeint ist der Lilafarbene - eindeutig um einen maskulinen Vertreter dieser Spezies - woran dies festgemacht werden soll, bleibt zumindest mir bis dato verborgen.
Der Grund des Aufruhrs ist nun dieser, dass eben jener Teledepp mit einer Handtasche umher kullert und deshalb in Polen als eindeutig homosexuell eingestuft wird, womit er, nach der gängigen Auffassung im Nachbarland, nichts im Kinderfernsehen zu suchen hat. Während man also andernorts immer noch versucht, Toleranz gegenüber Homosexuellen zu predigen ist man in Polen schon einen Schritt weiter: einem Artikel auf der Homepage des Nachrichtensenders Euronews zufolge, glaubt dort mittlerweile beinahe die Hälfte der Bevölkerung nicht mehr, dass gleichgeschlechtliche Liebe eine Sünde, sondern vielmehr eine, wenn auch ansteckende immerhin heilbare, Krankheit sei.
Dies bedeutet, um auf die Problematik der Kindertauglichkeit zurückzukommen, die Teletunten am besten von der Mattscheibe zu verbannen, denn mit gefährlichen Krankheiten und anderem Elend sollte man Kleinkinder nun tunlichst nicht konfrontieren. Stattdessen könnte man sich doch darüber Gedanken machen, den amerikanischen Cartoon-Klassiker G.I. Joe zu reanimieren: hier könnte der Nachwuchs schon früh an das Faszinosum Militär heran geführt werden, und außerdem artikuliert man sich dort auch in ganzen Sätzen.