Nicht mal Kaas im Kopp
Dass wir unserem kleinen, oranje-farbenen Nachbarland in puncto "TV-Formate, auf die die Welt gewartet hat", nicht einmal annähernd das Wasser reichen können, dürfte spätestens seit der Großen-Brüder-Spanner-Show, bei welcher einige der bemitleidenswerteren Exemplare der Spezies Homo Sapiens zu Beobachtungszwecken in einen Wohncontainer gepfercht wurden, hinlänglich bekannt sein.
Nun soll in Frau Antjes Heimat der nächste Knaller anlaufen, De Grote Donorshow; zu deutsch die große Spendershow. Wer jetzt denkt, dass hier geneigte Gönner großzügig ihre Barschaften unterm Volk verteilen hat sich allerdings getäuscht, denn gespendet werden sollen menschliche Organe, genauer die Niere einer todkranken Frau, welche einem von drei Kandidaten vermacht werden soll.
Man mag Organspenden zwar - und nicht zu Unrecht - kritisch gegenüber stehen, dass sie durchaus eine lebensrettende Maßnahme darstellen, dürfte unbestreitbar sein. Dass allerdings wie in De Grote Donorshow letztendlich die Fernsehzuschauer via SMS darüber entscheiden sollen, wer nun die Niere erhält und sich somit unter Umständen zu den Herren über Leben und Tod aufschwingen, öffnet, auch wenn die Ergötzung am Leid anderer Menschen seit jeher einen der größten Unterhaltungsfaktoren darstellt, die Pforten zu ganz neuen, makaberen TV-Dimensionen, welche an Geschmacklosigkeit kaum noch zu überbieten sind.
Man muss jedoch auch Nachsicht mit der Produktionsfirma Endemol üben, denn die Organspende scheint eine lange Tradition in diesem Hause zu haben: von der im Schädelknochen eingebetteten grauen Substanz hat man in der Vergangenheit wohl so einige Kilogramm abgeben.
2 Kommentare:
U got punK'd. Aber ich hatte das unseren dauerkiffenden, Homos vermählenden und Sterbehilfe leistenden Nachbarn auch ohne weiteres zugetraut. Gute Idee, allerdings wird deshalb längst nicht jeder Besitzer einer Prachtniere schnurstracks zum onngLdogdor laufen. Organspende sollte man überhaupt nicht zustimmen müssen, sondern bei Bedarf widersprechen und alles paletti
Voll auf den Leim gegangen, dort ist die versteckte Kamera, Jean-Paul. Einige weitere Gedanken stehen im Folgebeitrag.
Kommentar veröffentlichen