Dienstag, 8. Mai 2007

Voyage, Voyage

Nicht nur der Klerus nutzt die Vorteile der preisgünstigeren Nebensaison - wir, der Papst, brechen morgen ja ins sonnige Brasilien auf - sondern auch der Adel verreist noch eben schnell, bevor der sommerliche Touristenstrom beginnt und solange das Doppelzimmer mit Frühstück noch verfügbar und vor allem bezahlbar ist.
Ziel von zum Beispiel Königin Elisabeth II. war in diesem Lenz eine der ehemaligen britischen Kolonien, wo sie nicht nur begeistert das Kentucky Derby verfolgte, sondern sich auch ein Bild von den Fortschritten eines der ehrgeizigsten politischen Projekte der Menschheitsgeschichte machte: Dort läuft nämlich seit nunmehr sieben Jahren der Versuch, das Land vom dümmsten Einwohner regieren zu lassen.
Während in der europäischen Nachbarschaft nicht unwichtige Präsidentschaftswahlen abgehalten wurden, vergnügte sich die Monarchin beim Pferderennen und beim Dinner in Washingtons renommiertestem Gasthaus - immerhin wurde so, vielleicht nicht ganz ungewollt, ein Teil des öffentlichen Interesses in der Heimat von der alten auf die neue Welt gelenkt. Auch eine Möglichkeit, Stellung zu beziehen.

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